Wirtz, Übergas - 07.03.2010 - Magdeburg, Feuerwache

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Wirtz, Übergas - 07.03.2010 - Magdeburg, Feuerwache

09.03.2010 - Nachdem Daniel Wirtz im Winter letzten Jahres im Rahmen der Sputnik-Heimat-Tour seinen ersten Auftritt in Magdeburg (für lau wohlgemerkt) absolviert hatte, steuerte er nun im Zuge der Erdling Tour Teil II, die ohnehin zum Großteil die für Wirtz bisher "neuen" Städte beinhaltet, Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt erneut an. Dieses Mal die im Gegensatz zum P7 etwas größere Feuerwache, welche praktischerweise direkt gegenüber von einem renomierten Irish Pub liegt - fatal für uns & die Band, dazu aber später mehr.

Der Einlass verlief soweit ohne nennenswerte Probleme für die geschätzten knapp 300 Anwesenden und als Support standen mal wieder Übergas auf dem Plan - noch bekannt vom ersten Teil der Tour. Diese rockten dann auch pünktlich kurz nach 20:00 Uhr los und heizten der Menge mit hardcorelastiger Musik mit deutschen Texten ordentlich ein. Jedenfalls versuchten sie das. Sänger und Frontsau Krispin K gab sein Bestes, das Magdeburger Publikum zum Mitmachen zu animieren, was im Endeffekt auch dankbar aufgenommen wurde - auch, wenn ich der Meinung bin, dass die Jungs von Übergas für den Großteil des Wirtz'schen Publikums wohl eine Spur zu hart erschienen.

Nach den obligatorischen 45 Minuten eines Supportslots ging es dann nach kurzer Umbauphase und einem weiteren Bierchen meinerseits auch schon mit dem Hauptgrund unserer Anreise los: WIRTZ. Schwer verwöhnt vom grandiosen Berlin Auftritt der letzten Tour waren wir sehr gespannt, wie sich wohl Magdeburg diesmal schlagen wird. So hielt mein Kollege Mattse (dib) seine Kamera bereit und ich für euch Augen und Ohren offen, um euch meine Eindrücke hier zu schildern. Der sympathische Wahl-Frankfurter sortierte gleich zu Beginn seine Gedanken und ließ den Opener des "Erdlings" - "Im Freien Fall" - auf die Menge los, welche sogleich näher zur Bühne drängte und mit dem lautstarken Mitsingen anfing. Dieses ebbte während des gesamten Konzertes kein bisschen ab - ganz im Gegenteil: es wurde immer lauter und man fragte sich, ob das wirklich nur die knapp 300 Kehlen waren, die sich hier heiser sangen. An das oben erwähnte Berlin kam das zwar nicht ran, aber das ist auch praktisch unmöglich und sollte auch keinen Maßstab darstellen. In der ersten Hälfte des Sets stellte Wirtz zumeist Werke des "Erdlings" und generell die eher rockigeren Stücke vor und siehe da: Magdeburg kann tanzen! Zu Brechern wie "L.M.A.A" und "Wo ich steh" fanden sich einige Jungs und Mädels vor der Bühne zu einem gepflegten Pogo zusammen (soll heißen: Ellenbogen blieben unten und sonstige hirnrissige Aktionen blieben auch aus). Zur Songauswahl an sich brauch ich eigentlich gar nicht viele Worte verlieren, da macht es Wirtz uns Redakteuren immer leicht, denn es wurden lediglich zwei Stücke der beiden Alben nicht gespielt. Die beiden Zeugen "Leb' Wohl" und "Erster Stein" blieben zu Hause.

Zu ganz besonderer Gänsehaut verleitete die zweite Single "Keine Angst" aus dem "11 Zeugen" und das immer wieder grandiose "Overkill". Man kann überhaupt sagen, dass alle Songs die jeweiligen Emotionen perfekt transportierten - egal ob melancholiegeschwängerte Balladen oder straighte Rocker. Nach ca. 2 1/2 Stunden verabschiedeten sich Wirtz und Band von dem Magdeburger Publikum - jedoch nicht ohne ein versprochenes Wiedersehen. Übrigens, wer sich ein solches Konzerterlebnis mal nach Hause holen möchte, kann dies ab 26.03. tun, denn da erscheint die erste Live-DVD des Daniel Wirtz, welche das Konzert im Frankfurt am Main vom ersten Teil der Erdling Tour beinhaltet.

Zur ganz besonderen Überraschung unsererseits konnten wir Daniel Wirtz & Crew nach dem Konzert noch dazu bewegen, mit uns in den oben erwähnten Irish Pub "The Lion" auf ein paar Guinness oder einen "Ginny-Hendrix" (lecker Gurke, haha) den Abend ausklingen lassen, aber was rede ich? Besser: den Morgen einzuläuten. Um ca. 4:30 Uhr sagten wir der Ge-Wirtz-Gurke & Crew "Leb' Wohl" und machten uns auf den Heimweg - es stand nämlich - man höre und staune am nächsten Morgen noch ein Interview im Maritim Hotel an. Nachdem man nach ein paar Stunden Schlaf gut verkatert aus dem Bett stieg und wenig später im Maritim ankam, erkundigten wir uns, ungläubig beäugt, erstmal bei der rüstigen älteren Dame an der Rezeption nach dem Herrn Wirtz. Wenig später erschienen auch schon die ersten Crewmitglieder in der Vorhalle und es wurde an die sympathischen Gespräche der vorherigen Nacht angeknüpft. Daniel folgte nach doch immerhin drei Stunden schlaf. Das eigentliche Interview könnt ihr hier die Tage bei uns nachlesen und sogar anschauen - es wurde gefilmt. Fotos von dib gibt es bereits jetzt hier online.

Bleibt mir nur noch ein dickes Dankeschön an Wirtz und Crew für das klasse Konzert und den anschließenden schönen Abend. Auf bald, die Herren und Prost! (bp)

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