End Of Green, Kill Her First - 06.11.2009 - Berlin, Frannz

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End Of Green, Kill Her First - 06.11.2009 - Berlin, Frannz

09.11.2009 - End Of Green - a trusted name in self-destruction. Trotz aller Selbstzerstörung schaffen es die Jungs glücklicherweise nach ihrem letzten Album "The Sick's Sense" (2008), was fast ausschließlich Spitzenbewertungen eingefahren hat und einiger Festivalauftritte 2009 (u.a. beim With Full Force), noch eine Tour zu spielen, bevor das Jahr dann endgültig zur Neige geht. Da mir der Auftritt auf besagtem Festival sehr zugesagt hat, war ich gespannt, wie wohl ein Headlinerkonzert der Band aussieht. Also ab nach Berlin!

Nach einigen Staus und einer ausgedehnten Stadtrundfahrt (an dieser Stelle nochmal vielen Dank an mein Navigationssystem) kamen wir endlich verspätet am Ort des Geschehens an. Das nahmen Hampez (Bass) und Sad Sir (Gitarre) glücklicherweise mit einem Augenzwinkern hin und gaben anschließend direkt Touranekdote zum Thema Verkehrsunfall zur Besten. Das Interview mit den sehr sympathischen Jungs konnte beginnen (nachlesbar in einigen Tagen hier auf der Seite). Nun ja, einen Nachteil hatte das Ganze dann doch. Wir verpassten bis auf ein paar letzte Töne leider komplett die Vorband Kill Her First.

Während der kurzen Umbauphase musste mal wieder ein Bier zum Trösten her (remember Leipzig?) und dann ging es nach einem kurzen, knackigen Soundcheck auch schon mit dem Ende der Hoffnung los. Nach dem schmerzlich schleppenden "Cure My Pain" rockten End Of Green dann auch mit dem Opener ("Dead City Lights") des aktuellen Albums los und es gab die ersten Headbangattacken - wohlgemerkt von Mädels aus der ersten Reihe. Generell zog es vermehrt das schwache Geschlecht (wer's glaubt...) an die Front, um Michelle Darkness und Kollegen zu bestaunen und zu bejubeln. Diese waren auch mit sichtlich Spaß bei der Sache und boten dem Publikum eine, zur Thematik der Songs passende, Show. Ungewöhnlicherweise war der Frontmann hierbei der ruhigste von allen. Fast schon stoisch, allerdings dafür mit umso mehr Gefühl trug er seine Texte voller Schmerz, innerer Zerissenheit und Melancholie vor und lies ein Zweifeln zu keiner Sekunde zu. Hampez (Bass) interagierte sehr viel und sehr gekonnt mit dem Publikum und Kirk Kerker (Gitarre) versank voll und ganz in seinem Gitarrenspiel, während Sad Sir (Gitarre) immer mal zwischen sympathischem Schmunzeln und Headbangen wechselte. Die Setlist bestand hauptsächlich aus Songs der letzten drei Alben und war - zum Glück der Anwesenden - dank der ausgiebigen Zugabe ganz und gar nicht zu kurz geraten. Lediglich das eigentlich fast schon obligatorische "Highway 69" habe ich vermisst. Ansonsten waren aber mit "My Crying Veins" (der Titel ziert übrigens auch Michelle Darkness rechten Unterarm), "Hurter", "Sad Song", "Melancholic", etc. allerlei Hits geboten. Als ganz besonderes Highlight und auch als kleines Dankeschön an die knapp 300 Fans, die den Weg ins Frannz gefunden haben, zauberten die Grünen nach dem eigentlich letzten Song noch einmal ein ganz besonderes Bonbon aus dem Hut. Wie auch schon auf der Bonus CD des letzten Albums packten sie die Akustikgitarren aus und injizierten u.a. mit "Tragedy Insane" jedem einzelnen Anwesenden eine Gänsehaut unter den Frack - Wahnsinn! Da kann man sich jetzt schon auf die halb geplante Akustiktour im Jahr 2011 (O-Ton Michelle Darkness) freuen. Alles in allem war es ein absolut gelungenes Konzert, was mich, trotz einiger kleiner Hänger im Mittelteil (aufgrund der vorwiegend schleppenden Songs), begeistert und gleich noch einmal zum Fan der Band gemacht hat. Over and out. (bp)