The Offspring, Broadway Calls - 01.09.2009 - München, Tonhalle

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The Offspring, Broadway Calls - 01.09.2009 - München, Tonhalle

08.09.2009 - Am ersten September diesen Jahres sollte ich es endlich schaffen die Fun-Punk Legenden von The Offspring live zu sehen. Die vorherigen Touren hat das nie geklappt, um so mehr freute ich mich sie an diesem Tag hören zu können.

Ich war pünktlich um 18 Uhr vor der Tonhalle, wir sollten noch ein Interview mit der Support-Band “Broadway Calls“ machen, und war erstmal überrascht, wie viele Leute schon da waren. Dann überraschte mich noch die Altersstruktur, ich hätte gedacht eher mehr ältere Leute zu sehen, die Szene wurde aber dominiert von 14-18 jährigen Mädchen. Da hatte ich wohl die Wirkung der Charts auf die Jugend unterschätzt. Nachdem wir mehrfach versucht hatten den Manager von “Broadway Calls“ ans Telefon zu bekommen, da die Pressefrau von der Tonhalle noch nicht anwesend war, erreichten wir Pyler endlich und er holte uns mit den Worten “Ich hab grad keine Ahnung wo die Band ist und was sie macht, wartet einfach hier ich suche sie“ in den Konzertraum. Wir warteten noch etwas dann erschien die gesamte Band und erkannte und seltsamerweise auch sofort als ihre Interviewpartner. Nach dem Versuch der Hitze im Backstagebereich zu entgehen, der aufgrund des mangelnden Akkus der Cam kläglich verlief, mussten wir das Interview doch im Backstageraum von “Broadway Calls“ machen, da wir da Zugriff auf eine Steckdose hatten. Das Interview gestaltete sich sehr locker und angenehm, auch wenn wir alle zunehmend zerflossen bei gefühlten 50°. Nach dem Interview verließen wir die Jungs auch recht schnell, da wir es nicht verantworten konnten, dass wir ihren doch recht kleinen Raum noch weiter aufheizen. Der Bassist Matt brachte uns dann auch noch bis vor in den Konzertraum, damit wir keine Probleme mit der Security bekommen, sehr nett!

Zurück vor der Bühne warteten wir also geduldig auf den Anfang des Konzertes. Inzwischen wurden die Leute auch eingelassen, was zu einer Schwemme von Minderjährigen vor der Bühne führen sollte. Alles in Allem füllte sich die Tonhalle erstaunlich langsam, was wahrscheinlich mit dem frühen Einlass und Beginn des Konzertes zutun hatte. Broadway Calls begann um pünktlich um acht vor einer etwa halbvollen Tonhalle ihr Set. Da die Musik auf Platte zwar eingängig aber etwas drucklos ist, war ich sehr gespannt wie sie die auf der Bühne rüberbringen. Ich persönlich vertrete die Theorie, dass Musiker die einmal in einer Hardcore-Band gespielt haben die besten Live Musiker sind, da sie es verstehen ihre Leidenschaft zu übertragen. Den Jungs merkte man einfach an, dass ihnen ihre Musik Spaß macht und sie wussten das Publikum zu überzeugen, und das obwohl die Soundqualität die aus den Boxen kam am Anfang grauenhaft und am Ende mittelschrecklich war. Das muss man erst mal schaffen, als Band die in Europa doch noch einen relativ geringen Bekanntheitsgrad besitzt. Broadway Calls war für mich definitiv der Act des Abends, The Offspring hatten einen sehr schweren Stand.

Kurzer Umbau, trotzdem ewig Pause, vielleicht musste sich noch einer von den Jungs schminken? Man weiß es nicht, was man jedoch mitbekam war, dass das Publikum sich an der Hintergrundmusik störte. Der Mambo Mambo No.5 wurde ausgepfiffen, genau wie jedes darauf folgende Lied. Als Offspring die Bühne betraten, war jedoch kein Halten mehr. Die inzwischen knallvolle Tonhalle erbebte unter dem plötzlich bombastisch gewordenen Sound und man konnte die ersten flüchtenden Minderjährigen aus der Todeszone vor der Bühne beobachten und das nach gerade 50 Sekunden The Offspring. Die Jungs wirkten erstaunlich spielfreudig, der stark schwerer gewordene Dexter hüpfte überraschend leicht über die Bühne, Noodles spielt wie eh und je seine Gitarre sehr souverän und zeigfreudig. Die Band spielte zum Glück relativ wenig neues, glücklicherweise viele alte Hits, was zu einer Dauerparty in der vorderen Hälfte führte, die hintere machte nur mit, wenn der Song von der neuesten Platte stammte. Das gut 90 minütige Set wurde zweimal unterbrochen, einmal setzte sich Dexter an ein leider nicht ganz sauber gestimmtes Klavier und bot eine ruhige Solonummer dar, beim zweiten Mal kam ein bärtiger Mann in komplett bayrischer Tracht mit zwei Maßkrügen in der Hand auf die Bühne, und schwenkte diese zum eingespielten Sound der Intermission von der “Ixnay on the Hombre“. Dazu gesellte sich ein mit Äpfeln jonglierender Security, sehr lustige Einlage! Nach zwei Zugaben war dann Ende. Es blieb ein sehr zufriedenes Publikum, das zwei herrausragende Livebands gesehen hat.

Etwas was mir garnicht gefallen hat waren erstens die hohen Preise am Merchstand von Offspring und, dass dieser so groß war, dass Broadway Calls keinen Platz mehr hatten einen eigenen Stand hinzustellen. Die Jungs verkauften während der Show persönlich ihre Sachen irgendwo im hinteren Teil der Halle. (mo)

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