Gamescom City-Festival - Ken, Twisted Wheels, Rival Schools, Tomte - 23.08.2009 - Köln, Bühne am Rudolfplatz

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Gamescom City-Festival - Ken, Twisted Wheels, Rival Schools, Tomte - 23.08.2009 - Köln, Bühne am Rudolfplatz

24.08.2009 - Den Kölnern unter uns wird das Ringfest noch ein Begriff sein. Auf mehreren Bühnen in der Innenstadt verteilt spielten pro Jahr ca. 200 Bands und verwandelten Köln für ein paar Tage im Sommer in ein riesiges Open Air Festival. Darunter waren oftmals richtige Perlen, wie Motörhead, The Slapstickers, Kettcar und unzählige andere Bands. Das war die eine Seite, die andere, dass das natürlich mit einem Karneval-ähnlichen Alibi-Besäufnis verbunden war und Köln als riesigen Müllberg zurückließ. Das Ringfest fand 2005 zum letzten Mal statt, auf Grund der Situation der Musikbranche, die ein solches Event nicht mehr möglich macht, sagt man. Eine ähnliche Atmosphäre versprach nun im Vorfeld das Gamescom City-Festival. Dabei handelte es sich natürlich nur um eine Light-Version des Ringfestes, da man nur zwei Bühnen aufbaute: eine am Friesenplatz, eine am Rudolfplatz, beide natürlich durch den Hohenzollernring verbunden. Ich habe mich für die Bühne am Rudolfplatz entschieden, alleine schon wegen den wiedervereinten Rival Schools. Ausgestiegen bin ich allerdings am Friesenplatz, bereits gegen 16:00 Uhr. Dort spielten gerade Everlaunch vor ungefähr 20 Leuten. Ich kenne die Band nicht, aber was man so beim Vorbeigehen hörte, klang nicht schlecht, erinnerte an Kings Of Leon. Von der anderen Bühne versprachen wir uns stimmungsmäßig dementsprechend auch nicht viel. Der Hohenzollernring machte klar, dass es sich um eine Veranstaltung von der Gamescom handelte. Überall Stände und mobile Spielstationen, wo der geneigte Nerd Wii und Xbox zocken konnte. Angekommen am Rudolfplatz sah es ähnlich wie am Friesenplatz aus, die erste Band (The Telegraphs) hatten wir verpasst, es wurde gerade umgebaut. Einen Vorteil hatte diese Bühne aber, es gab eine große Tribüne mit Sitzplätzen. Eigentlich uncool, aber bei 28(?) Grad und keiner Band auf der Bühne war es doch angenehm bei einem Bier ein Bein anwinkeln zu können. Aus diesem einen Bier wurden bis zur nächsten Band schon drei Flaschen, die Sonne leistete auch ihren Beitrag, somit wurde der Hartschalensitz immer bequemer und wir blieben vornehm sitzen. Als schließlich die Kölner Lokalmatadore Ken die Bühne betraten wurde es schon ein bißchen voller. Ich habe kein Gefühl für sowas, aber sagen wir mal 150-200 Leute waren mittlerweile vor der Bühne. Die Band um Sänger Aydo Abay, der zuvor bei Blackmail sang, legte eine ordentliche Show ab, wobei mir mehr die Parts ohne Gesang gefielen. Ich würde es als normalen Alternative-Rock bezeichnen. Die nächste Band war Twisted Wheel aus England. Die klangen halt auch nicht schlecht, aber irgendwie lief das mehr so nebenbei, konnte mich nicht mitreissen. Doch dann folgten die großartigen Rival Schools. Erstmals war eigentlich das gesamte Gelände voll und stellenweise wurde schon mitgesungen und auch getanzt. Die Band aus New York City, mit Sänger Walter Schreifels, der schon bei den legendären Gorilla Biscuits Gitarre spielte und Hot Water Music produzierte, machte einen super Job. Klassiker, wie "The Switch" oder "Used For Glue" durften nicht fehlen. Als letzte Band waren Tomte angekündigt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich immer Vorurteile gegen diese Band hatte und das, ohne mich je mit ihr auseinandergesetzt zu haben. Dabei waren sie schon für lustige Ansagen zu haben: "Ich habe hier in Köln ein NPD-Wahlplakat direkt über einem Rise Against Tourplakat gesehen. Wo gehe ich nur hin? Bei der NPD gibt es Freibier..." (sinngemäß). Das Gelände war schließlich ausnahmslos rappelvoll und es wurde nur noch so viele reingelassen, wie vorher rausgelassen wurden. Mitsingen konnte ich nicht, da ich nichts kannte. Trotzdem ein sehr cooler Auftritt. Schade nur, dass alle Leute, die für Tomte extra aus ihren Löchern gekrochen kamen, genau so schnell wieder dahin verschwanden. In der Stadt war danach nichts mehr los. War zwar Sonntag, aber erst 22 Uhr, für einen Absacker hätte es ja noch gereicht. (ds)

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