Spider Murphy Gang

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Spider Murphy Gang

Redaktion: Wann seid Ihr auf die Idee gekommen, Unplugged Konzerte zu veranstalten?

Das war vor zwei Jahren - da haben wir mit Willy Astor im Lustspielhaus eine kleine Einlage gemacht. Der Till vom Lustspielhaus hat dann gefragt, ob wir das auch mal mit den Spiders machen. Zuerst haben wir gezögert, da dies ein mords Aufwand ist, aber dann haben wir das doch einmal im Lustspielhaus probiert. Das war vor ungefähr zwei Jahren. Letztes Jahr sind wir das erste mal mit dem Programm auf Tournee gegangen, es war eine kleine Tournee und jetzt sind wir etwas länger unterwegs, letztes Jahr waren es zehn Termine und dieses Jahr sind es über zwanzig, glaube ich.

Redaktion: Die Grund-Idee, Unplugged zu spielen, kam also sozusagen vom Willy?

Ja... irgendwann hab ich den Willy mal besucht und habe zugschaut, dann hatte ich meine Ukulele dabei gehabt und da haben wir mal eine Zugabe gegeben. Dann kamen wir auf die Idee, daß der Barny (Barny Murphy von der Spider Murphy Gang, Anm. v. d. Red.) auch mal mitmachen könnte.

Am Donnerstag und Freitag spielen wir ja selber in München im Prinzregententheater und der Willy hat sein zwanzig-jähriges Bühnenjubiläum, am 9. dann, am Samstag und Sonntag in Circus Krone, und da hat er uns auch wieder eingeladen, da machen wir dann wieder ein bißchen was. Das war eigentlich so der Anfang.

Redaktion: Wie lange hat es gedauert das Unplugged Programm zusammen zu stellen?

Wir spielen ja alte Sachen, die wir früher schon gespielt haben. Wir wollen einen Querschnitt von unserer Laufbahn bzw. Schaffenszeit geben. Wir haben 1977 angefangen und davor habe ich auch schon Musik gemacht. 1966 habe ich schon eine Band gehabt. Wir spielen einige Rock'n'Roll Sachen und das ist auch gut, da man die Vielseitigkeit der Band ein bißchen zeigen kann, wir haben ja viele Multiinstrumentalisten in der Band und haben auch viele verschiedene Instrumente, der Otto spielt Tuba, da spielen wir auch mal etwas bayrisch-angehauchtes. Dann auch viel Rock'n'Roll natürlich, z.B. "That's all right" von Elvis, das geht dann in "Schickeria" über, damit man sieht, wo unsere Wurzeln sind. Ein paar Anekdoten werden erzählt, lustige Geschichten und was so war im laufe der Jahre. Es ist ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm.

Redaktion: Bald steht das 30-Jährige Bandjubiläum an. Ist hierfür schon etwas konkretes geplant?

Konkret noch nicht, aber wir machen uns eigentlich schon Gedanken, ja. Wir haben schon einige Kollegen angesprochen, ob sie mitmachen, aber das ist immer so eine Sache. Man muß die Termine koordinieren, jeder hat selber Tourneen, Studiotermine oder sonstiges...

Redaktion: Sind das dann komplett neue Gäste, oder werden wieder welche erscheinen, die schon bei anderen Jubiläums-Konzerten von Euch dabei war?

Das wissen wir noch nicht. Es kann schon sein, daß mal wieder jemand dabei ist, der schon einmal vor zehn Jahren dabei war. Aber eigentlich haben wir schon vor, neue Gäste zu holen.

Redaktion: STS habe ich gehört, soll im Gespräch sein?

Im Gespräch sind viele. STS ist schwierig, weil die leben in Kenia. Die müssen dann erst einfliegen, außer die sind gerade selber auf Tournee, aber das ist dann auch wieder schwierig. STS wollten wir eigentlich das letzte mal schon haben, das hat dann leider nicht geklappt, aber wir haben auch noch andere im Auge und da wird sich schon etwas ergeben. Vielleicht macht der Willy auch wieder mit, mit einer kurzen Einlage, das kann schon sein.

Redaktion: Für wann ist ein neues Studioalbum geplant? Zum Jubiläum?

Geplant ist es noch nicht, aber es wäre schon möglich. Ins Auge gefaßt haben wir es schon. Ich hab schon einige Songs auf Lager und werde im laufe der Zeit auch neue Songs schreiben, dann gehen wir ins Studio... Es würde sich ja anbieten. Wir haben bisher jetzt alle 5 Jahre ein neues Album gemacht.

Redaktion: 30 Jahre Spider Murphy Gang - was ist für die Zukunft noch geplant?

Immer weiter spielen! (lacht)

Redaktion: Bis es nicht mehr geht...

Ja, genau. Wenn man gesund bleibt, kann man es noch lange machen. Der Chuck Berry wird nächstes Jahr auch 80, der kommt jetzt nach München. Der ist noch gut drauf. Die sind alle noch aktiv.

Redaktion: Chuck Berry wäre doch ein guter Gast für das nächste Jubiläumskonzert.

Das ist natürlich sehr schwierig, von Amerika jemanden zu holen. Das haben wir schon einmal in Erwägung gezogen, das hat sich aber dann wieder verschlagen. Das wäre auch sehr teuer. Wenn er dann in Europa ist, dann hat er schon viele Termine, wenn er z.B. in Paris spielt, oder Lion, Amsterdam, München, Frankfurt oder Berlin, dann haut er auch sehr schnell wieder ab.

Redaktion: Mittlerweile gibt es schon die zweite bzw. dritte Generation, die Spider Murphy Gang hört. Hat Rock'n'Roll im Gegensatz zu Musikrichtungen, die oftmals nur Mode-Erscheinungen sind noch Zukunft?

Ich denke schon, daß der Rock'n'Roll Zukunft hat. Es gibt immer so Wellen-Bewegungen, wo eine Musikrichtung wieder verschwindet, weil das Interesse nicht mehr da ist, und später kommt sie dann wieder. Der Max Raabe spielt sogar in New York und feiert riesige Erfolge mit Musik aus den zwanziger Jahren. Der bringt das gut rüber, das ist eine gute Show, Entertainment, die Leute wollen das so. Das ist gute Unterhaltung. Damals war ja auch was los in Berlin, bis die Nazis dann alles kaputt gemacht haben.

Redaktion: Das war es dann auch schon - vielen Dank!

Eingetragen von sk am 04.04.2005.