Grober Knüppel

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Grober Knüppel

Redaktion: Auch wenn ich denke, dass man euch nicht mehr vorzustellen braucht, tut dies bitte!

Hi! Ich bin Van der Lubbe, Sänger vom groben Knüppel. Wir sind keine besonders künstlerische Band, sondern spielen stumpfe brutale Musik für stumpfe brutale Menschen. Anders können und wollen wir nicht! Aber das was wir tun, tun wir mit Liebe.

Redaktion: Wie habt Ihr Euch damals auf den Bandnamen Grober Knüppel geeinigt?

Das war meine Idee. Der Name steht für einen besonderen Menschenschlag und
die Art, wie wir Musik machen. Keiner hatte was gegen den Namen einzuwenden.

Redaktion: Ihr habt Euch erst im Jahre 2006 gegründet und schon so viel erreicht. Was ist Euer Geheimnis?

Ich glaube wir sagen Dinge, die viele Leute denken aber nicht aussprechen.
Wir sind keine besonders gute Band, sind aber sehr konsequent bei dem was
wir tun. Ich sage was ich zu sagen habe und fertig, mir ist egal ob sich
jemand darüber aufregen könnte. Ich glaube all die Problemkinder da draußen
schätzen das. Sie wissen das da ebenfalls Problemkinder auf der Bühne
stehen.

Redaktion: Mittlerweile habt Ihr sogar schon drei Fanclubs in Deutschland. Wie fühlt sich das an und wie gut ist der Kontakt zwischen Band und Anhänger?

Es ist ein großartiges Gefühl wenn Menschen sich mit dem, was man tut,
identifizieren können. Ich hab jeden Tag Kontakt zu Leuten die meine Musik
lieben. Ich rede mit den Menschen über alles. Das was ich durch die Band
habe, ist alles was ich habe in meinem Leben-zumindest der schönste und
sauberste Teil.

Redaktion: Was war das verrückteste oder auch schönste Erlebnis mit einem Fan? Habt Ihr auch regelrecht Stalker oder sind alle noch in Zaum zu halten?

Ich hab da 'ne Menge schöner und verrückter Sachen erlebt, besonders auf
den Festivals, ich wüsste nicht was ich favorisieren sollte. Leute drücken
dich, weil Sie sich verstanden fühlen. Einer hat mir mal gesagt das er sich
umbringen wollte und unsere Musik Ihn davon abgehalten hat. So was zeigt mir
das ich alles richtig mache. Mit Stalkern hatte ich noch nicht zu tun. Da
würd ich schon mit klar kommen.

Redaktion: Das Besondere an Eurer Musik ist natürlich, dass viele verschiedene Musikelemente, außer Hardcore, in Euren Songs erkennbar sind. Bekommt Ihr häufiger Feedback von Menschen, die eigentlich kein Hardcore hören, aber durch Euch auf den Geschmack gekommen sind?

Auf jeden Fall! Unser Publikum besteht aus sehr unterschiedlichen Leuten.
Es geht uns darum einen klaren Song zu machen. Wie ACDC das machen würde,
würden Sie brutalere Musik machen. Die Message und die Art wie diese
transportiert wird, trifft Problemkinder aus unterschiedlichen
Musikkulturen.

Redaktion: Ihr habt Bands wie „Pro Pain“, „Perkele“ und „Bones“ supportet, die alle aus einem anderen Genre entstammen. Wie ist es dazu gekommen und welche Musik hört Ihr eigentlich privat?

Wenn wir für ein cooles Konzert gebucht werden spielen wir, egal ob Punk,
Hardcore, Metal, Oi! oder was auch immer. Wir alle sind privat musikalisch
total offen. IchhöreRock'n Roll, Hardrock, Metal, Folk, Punk, Hardcore,
HipHop, Country, Industrial und andereSachen. Bei den anderen ist es ähnlich.

Redaktion: Wie hält man bis zu 50 Shows in einem Jahr durch? Habt Ihr ein spezielles Rezept für Entspannung zwischen den Konzerten, damit man wieder fit für das nächste ist?

Wirklich hart ist es nur auf Tour zu sein, besonders wenn die anderen Bands
auch aus Kannibalen bestehen. Das geht an die Substanz. Man muss sich
einpegeln und auf der Bühne alles geben.

Redaktion: Welches Konzert war bis jetzt das Beste, oder kann man das nicht so pauschalisieren?

Es waren 'ne Menge total geile Konzerte dabei, Keine Ahnung welches das
geilste war, alle sind anders geil.

Redaktion: Dieses Jahr ist Euer Album „Unbeugsam“ erschienen, was ich persönlich für rundum gelungen erachte! Wie sind die bisherigen Reaktionen und wie würdet Ihr die Entwicklung seit „Der Hölle ein Licht“ beschreiben?

Mit „Unbeugsam“ ist viel passiert. Von der Presse massiv verrissen, außer
von wenigen, aber von den Leuten da draußen kommen großartige Reaktionen.
Ich denke „Unbeugsam“ ist intensiver als „Der Hölle ein Licht“, wobei mir
das Album auch nach wie vor gut gefällt.

Redaktion: Was mich auch sehr interessieren würde: Wie seht Ihr die Entwicklung der Hardcoreszene, besonders die instellung „Straight Edge“, die immer mehr verbreitet ist?

Ich bin schon als Kiddi viel auf Straight Edge Gigs gewesen, ich hab da
kein Problem mit. Jeder muss nach seiner Fasson glücklich werden! Zu der
restlichen Entwicklung der Hardcoreszene kann ich weniger sagen, weil ich
mich mehr damit befasse mein Leben hinzukriegen, als mich mit der Szene zu
beschäftigen. Ich bin ein offener Mensch, kriege aber wenig mit, weil ich
einfach immer was zu tun hab.

Redaktion: Wie geht es weiter mit „Grober Knüppel“? Welche Erwartungen habt Ihr an
die Zukunft?


So viel schaffen wie's geht, Songs machen, Gigs spielen. Ich habe keine
Erwartungen an die Zukunft. Ich nehme die Dinge wie sie kommen.

Redaktion: Ich danke euch vielmals, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Interview genommen habt und wünsche Euch weiterhin viel Erfolg! Die letzten Worte gehören Euch!

Passt alle auf Euch auf und lasst Euch nicht um Euer Leben bescheißen. Auch
nicht von Euch selbst! Danke.

Eingetragen von se am 20.01.2011.

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