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Redaktion: Stellt Euch bitte für die Menschen, die Euch noch nicht kennen vor. Alles begann mit einem Geburtstagsgeschenk an Melanie, welches ein Studiogutschein war. Wie ging es dann weiter? Es entstand die Idee, eine Band zu gründen schnell und war es leicht weitere Mitglieder zu finden?
Melanie: Wir sind MSA ehemalige Cock-Sparrer-Coverband, im Jahre 2010 unterwegs mit eigenen Songs. Die Geschichte ist eigentlich ganz simpel, ein freund hat mir zum Geburtstag einen Aufenthalt in seinem Studio geschenkt um ein paar Songs aufzunehmen. Ich suchte mir ein paar nette leutchen zur Unterstützung und schon waren die ersten vier Songs im Kasten. Dann gab es eine Anfrage bei Sunny Bastards, die beiden kamen ins Studio und beschlossen daraus ein komplettes Album machen zu wollen, was mich natürlich sehr erfreute, also nahmen wir weitere Songs auf und so entstand das Album “We Love You“. Am Anfang gab es dann noch ein paar Besetzungswechsel, bis dann endlich eine richtige Band daraus geworden ist. Hier im Pott ist das kein großes Problem, fähige Musiker zu finden.
Redaktion: Ihr habt Euch schließlich für eine Cock-Sparrer-Coverband entschieden und bei dem Label “Sunny Bastards” mit Eurem Debut “Cock Sparrer - We love you” großes Aufsehen erweckt. Was war das für ein Gefühl und inwiefern hattet Ihr damit gerechnet?
Melanie: Ein sehr überraschendes Gefühl, denn ich persönlich habe nicht damit gerechnet, dass das Album so gut ankommt. Doch bin ich über diese Entwicklung sehr dankbar und glücklich, denn Musik aufzunehmen, wenn sie dann keiner hören möchte ist ja auch scheiße.
Redaktion: Dies zeugt von einer großen liebe zu Cock Sparrer. Was fasziniert Euch an dieser Band so?
Melanie: Wer CS kennt, der kann sich diese frage selbst beantworten, doch sollte es tatsächlich jemanden geben an dem CS vorbeigegangen sind, die Melodien gehen nicht nur direkt ins Ohr sondern auch ins Herz die Texte sind klasse und überhaupt, mein Gott die Herren machten schon Musik da waren wir kleine Kiddies, da kann ja nix mehr schief gehen. Aber so etwas ist schwer in Worte zu fassen. Selber anhören und urteilen!
Daniel: Ich für meinen Teil hab es nicht so mit der Oi-Musik. Bei CockSparrer ist es aber so das sie simple Melodien spielen, die aber sofort hängen bleiben. Es ist eine großartige Band deren Lieder zu spielen echt sauviel Spaß macht.
Redaktion: Wie war es, als Ihr die Möglichkeit hattet, mit ihnen aufzutreten? Ich kann mir vorstellen, dass man tagelang aufgeregt ist und eine bestimmte Vorstellung der Band und des Abends hat. Wurde dies erfüllt?
Melanie: Vielen dank für diese Frage. Ja, wir waren alle aufgeregt wie die kleinen Kinder, und wir waren umso überraschter, wie wir von denen begrüßt und aufgenommen wurden. Solch eine herzliche und ernstgemeinte Reaktion hätte ich niemals erwartet. Cock Sparrer spielten einen Tag vor uns und legten mächtig vor, aber das Colin und Russ während unserer Show in den vordersten reihen im Publikum standen schlug dem Fass den Boden aus. Das war schlimmer als alle Shows vorher zusammen, jetzt bloß nicht versagen – Hölle! Meine Vorstellung zu diesem Wochenende wurden mehr als erfüllt und ich glaube den Jungs ging es genauso. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Cock Sparrer für die netten Worte und den schönen Abend. Und wir sind stolz im CS-Buch erwähnt zu werden das ist mehr Lob und Anerkennung als wir uns wünschen konnten.
Daniel: Ja aufgeregt war ich weniger. Es war einfach so das ich mich total darauf gefreut habe. Erstmal Cock Sparrer selbst live zu sehen und am Tag danach selbst zu spielen. Ich hab es ehrlich gesagt erst nach der Show gesehen das Colin und Russ uns zugeschaut haben. Es war toll mit beiden zu reden. Ich als Gitarrist konnte mich da auch ein wenig austauschen und Tipps bekommen. Das war echt klasse.
Redaktion: Mittlerweile spielt Ihr sogar auf größeren Festivals. Wie schaut es mit Lampenfieber und mit der Freundschaft zu den anderen Bands aus?
Melanie: Lampenfieber ja das ist so eine Sache. Mir ist immer kotz übel vor den Shows, die Jungs sind da etwas routinierter ich denke das liegt daran das sie mehr Shows spielen als ich mit EK 77 zusammen.
Aber Lampenfieber gehört dazu und puscht mich regelrecht nach oben von daher wäre ohne auch scheiße. Freundschaften zu anderen Bands gab es schon vor der band, und hat sich nun im laufe der jahre nur gefestigt und darüber bin ich sehr froh.
Grüsse an Toxpack Stomper 98 EK 77 Last Resort Cock Sparrer The Business Agnostic Front Walls of .. 4 Promille und viele, viele mehr.
Marcel: Lampenfieber gehört schon dazu. Bei mir ist es eher so ein “Ich will jetzt endlich auf die Bühne”-Gefühl. Und dann ist es mir auch egal, wie viele Leute unten im Publikum sind. Und natürlich lernt man im Laufe der Zeit viele Bands bzw. Leute kennen. Ich denke Melanie hat da schon die richtigen gegrüßt ;-)
Redaktion: Im Jahre 2009 habt Ihr Euch doch dazu entschlossen eigene Musik zu produzieren. Wie waren die Reaktionen auf “Wahre Lügen”?
Melanie: Bis jetzt sehr positiv, nur mit den Shows mangelt es noch also ran an den PC Kontakt mit dem Snoopy von MAD Tourbooking aufnehmen und uns buchen.
Daniel: Das Album ist schon gut aufgenommen worden, da es praktisch unser Debüt ist finde ich es durchaus überraschend das kein mega Verriss dabei war. Zum Ende des Jahres wird’s ja dann live auch mehr geben. Ich freue mich erstmal aufs Endless Summer. Das wird ein großer Spaß. Alles weitere wird man dann sehen.
Marcel: Die Reaktionen waren durch die Bank weg positiv. Ich will jetzt auch nicht arrogant klingen, aber wir haben schon gewusst, dass wir ein ganz gutes Ding aufgenommen haben. Wir haben uns aber auch gut vorbereitet, sprich, die Songs standen alle bevor wir sie aufgenommen haben, und auch beim Studio wollten wir mal was neues ausprobieren. Und da die meist positiven Bewertungen aus total verschiedenen Bereichen kamen, haben wir doch was richtig gemacht.
Redaktion: Bereut Ihr manchmal diesen Schritt getan zu haben?
Melanie: Welchen Schritt den musik zu machen? Ja bist du denn be.....???
Niemals wir lieben es Musik zu machen, wir lieben die Partys danach den Ruhm das viele Geld, ne Spaß beiseite. NIEMALS.
Redaktion: Welche Musik hört Ihr privat und welchen Tonträger habt Ihr Euch als letztes gekauft?
Melanie: Oh gott wann habe ich das letzte mal Geld für ne platte ausgegeben seid man tauschen kann ha ha. Letzter Tonträger Toxpack Hammer Album.
Daniel: Ach ich höre alles. Den letzten Tonträger den ich mir gekauft habe war glaub ich was von Slayer. Aber ich bin im Moment fasziniert von einem Smapler den mir Marc (Emscherkurve) gegeben hat. Da sind tolle Sachen drauf Johnny Cash neben Roberto Blanco usw.
Marcel: Da sind wir alle sehr schmerzfrei. Was gefällt,wird gehört. Ich muss nicht von morgens bis abends laute Mucke haben.Kann durchaus sein das ich mir ein Album oder Songs von Reinhard Mey anhöre und danach Lust habe Riffs für MSA zu schreiben.
Redaktion: Ich persönlich empfinde es als eine willkommene Abwechslung, mal eine Frau als Leaderin einer Oi!-Band zu sehen und hören. Melanie, würdest Du sagen, dass man es als Frau einfacher hat, in der Szene anzukommen oder macht es keinen Unterschied?
Melanie: Keine Ahnung ich weiß ja nicht wie das ist als Mann in der Szene zu verkehren. Aber da es mir eigentlich ziemlich Wurst ist wie ich ankomme oder nicht habe ich mich damit noch nie wirklich beschäftigt. Ich habe aber nicht das Gefühl das es mir einfacher gemacht wird nur weil ich weiblich bin, eher im Gegenteil, man muss sich mehr beweisen.
Redaktion: Wie seht Ihr die Szene im Allgemeinen? Wo steht Ihr mit ganzem Herzen hinter und was könnt Ihr auf den Tod nicht ausstehen?
Melanie: Wie sehe ich die Szene im allgemeinen, eigentlich ne frage die ich so öffentlich gar nicht beantworten will. Ich stehe mit ganzem Herzen hinter meinen Freunden meiner Musik, und meinem leben als Skinheadgirl.
Auf den Tod nicht ausstehen kann ich Lügner Geschichtenerzähler und das ganze Grauzonentheater.
Daniel: Also ich finde es immer problematisch über Szene und so zu unterhalten. Das ist mir alles viel zu engstirnig. Melanie sagte es ja sie steht hinter oder zu ihren Freunden. Genauso ist es bei mir auch und ob das Leute aus dieser sogenannten Szene sind oder nicht spielt da keine Rolle für mich.
Marcel: Das sehe ich auch so.Wichtig sind mir meine/unsere Freunde und alles was MSA betrifft.Klar,das man sich mal auf den Sack geht gehört dazu,aber ich weiß genau das ich mich jederzeit auf meine Jungs und Mädels verlassen kann.Von daher ist es mir auch egal was andere so vom Stapel lassen.
Redaktion: Wie schauen Eure weiteren Pläne aus? Wann kann man die nächste CD erwarten?
Melanie: Texte sind schon ein paar geschrieben und ein paar Melodien gibt es auch, mal sehen was daraus wird, warten wir es ab. Aber beim nächsten Album wollen wir es etwas härter angehen lassen.
Redaktion: Die letzten Worte gehören Euch!
Melanie: Vielen dank für das Interview und auch vielen dank an alle die uns bis hierhin schon unterstützt haben. Wir hoffen auf noch jede menge Shows und die darauf folgenden Partys. Und in diesem punkrocknews macht ma schön weiter so und Keep the fight Oi Oi thatý yer lot.
Eingetragen von se am 20.05.2010.