Street Dogs

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Street Dogs

Redaktion: Hey Leute, schön Euch zu sehen! Wie läuft die Tour bisher?

Johnny: Fantastisch! Es ist bisher die beste Headliner Tour in Europa für uns.

Mike: Ja, absolut.

Johnny: Selbst, wenn die Halle mal nicht so gefüllt ist, ist die Stimmung klasse und jeder macht mit.

Mike: Europäer stehen einfach nicht so herum, sie starten einen Pit. Auf vielen unserer Shows haben sie einen Circle Pit gestartet und das hat uns sehr glücklich gemacht. Die Tour war also echt verrückt und die Fans waren großartig. Auch das touren mit Civet gefällt uns sehr.

Redaktion: Könnt Ihr euch an lustige Momente der Tour bisher zu erinnern, Backstagegeschichten?

Johnny: Oh ja, es gab da eine in Stockholm. Wir und Civet waren über Nacht auf einem Boot untergebracht und nach der Show gingen wir in eine Bar. Es war eine klasse Show in Stockholm und meine Stimme war absolut im Arsch. Ich hatte ein paar Whiskey gemischt mit vielen verschiedenen Guinness. Wir tranken ein paar Shots in einer anderen Bar, tranken noch mehr und alles verschwamm. Den nächsten Morgen realisierten wir, dass eins der Civet Girls und unser Gitarrist Toby nicht zurückgekommen waren. Die anderen Mädels waren sehr nervös und sind ziemlich emotional geworden, aber es hat sich dann doch alles geklärt. Jaja, der Alkohol...

Redaktion: Habt Ihr bisher irgendwas außer den Clubs in Deutschland gesehen?

Johnny: Wir sind dieses Mal mit einem Van getourt, wobei wir normalerweise mit einem Bus fahren. Das ist cool, denn du wachst in der Stadt auf und kannst den Tag über umherwandern. Diese Tour allerdings haben wir nicht mehr als die Autobahn gesehen. Wir touren jetzt schon seit 15 Jahren durch Europa und ich finde, Deutschland ist eine der smartesten Nationen in Europa. Deutschland steht bezüglich Technik, Infrastruktur und sauber gehaltenen Städten immer über anderen Nationen. Die Leute sind außerdem sehr ehrlich. Sie Sagen dir, wenn du scheiße bist und wir schätzen das.

Redaktion: Erzählt uns doch ein wenig die Street Dogs angefangen haben und wie es ist, in gerade dieser BAnd zu sein.

Mike: Wir haben begonnen, auf Pokernächten zusammen zu jammen und einfach rumzuprobieren - daraus resultierte dann "Savin' Hill". Mit den nächsten Alben waren wir sehr viel auf Tour. Das ist auch, wieso wir das machen - für die Fans. Wir wollen nicht auf dem Rolling Stone-Cover sein oder so, es soll einfach alles ehrlich bleiben.

Redaktion: Mike, Du hast vorher bei den Dropkick Murphys gespielt. Habt ihr immer noch Kontakt miteinander oder spielt ihr sogar noch manchmal zusammen?

Mike: Es gab eine Zeit, da kam ich mit Ken nicht gut aus, aber wir haben uns ausgesprochen und wir haben das Problem aus der Welt geschafft. Ich denke, die Beziehung der beiden Bands ist gut. Wir freuen uns immer über eine Möglichkeit mit den Dropkick Murphys zu spielen. Es gibt also keine schlechten Gefühle zwischen den Bands und den Leuten.

Redaktion: Was ist der Unterschied zwischen den beiden Bands?

Johnny: Die Dropkick Murphys sind wesentlich mehr keltisch. Sie nutzen mehr keltische Elemente - die sind ein wirklich großer Bestandteil von deren Musik. Das ist bei uns eben der Punk und diese Sache ist eigentlich der einzige Unterschied, den ich sehe.

Redaktion: Was sind Euere Pläne für die Zukunft? Ein neues Album kommt - können wir diesmal noch mehr verschiedene Stile erwarten? Vielleicht sogar sowas wie Jodeln oder so?

(Gelächter)
Johnny: Das könnte schon sein. Wir bringen unsere neues Album diese Jahr heraus und wir arbeiten mit einem früheren Gitarristen der Dropkick Murphys. Es ist wirklich toll, dass er dabei ist. Diese Tour spielen wir jede Nacht einen anderen neuen Song und wir verbinden sehr viel Zeug miteinander. Wenn es Folk ist, ist es Folk, wenn Punk, dann Punk, wenn Boston Hardcore, dann Hardcore und wenn es keltisch ist, ist es eben keltisch.

Redaktion: Ihr seid also nicht limitiert?

Johnny: Nein.

Redaktion: Ihr hattet vorhin die Boston Hardcoreszene angesprochen. Gibt es da Kontakt mit anderen Hardcore- oder Punkbands aus Boston?

Johnny: Eigentlich zu allen, denke ich. (lacht) Ich bin mit den ganzen Punkrock und Hardcore Bands, aufgewachsen, daher kennen wir sie eigentlich alle.

Redaktion: Eine meiner absoluten Lieblingsbands aus Boston ist Blood For Blood. Wisst ihr da etwas über die? Irgendwelche Neuigkeiten?

Johnny: Ja, als ich noch bei den Bruisers spielte, haben wir die Jungs mit auf eine Europatournee genommen und 10 Jahre später, als wir die Street Dogs gegründet haben, haben wir ein paar Shows mit Blood For Blood gespielt. Ich war so glücklich zu sehen, wie groß sie in Europa geworden sind.

Redaktion: Sind sie immer noch aktiv? Ich hab nämlich letztens im Internet nach Blood For Blood gesucht und nichts Neues gefunden.

Johnny: Buddha hat ein Side-Projekt, was sich "Buddha and the Buys" nennt. Wir wissen leider nicht, was mit Rob abgeht. Ich würde ihn wirklich gerne mal wieder sehen.

Mike: Vielleicht wird's ja eine Blood For Blood Reunion geben.

Redaktion: Ihr habt eine Split-EP mit The Dents aufgenommen. Gibt es da noch andere Bands, mit denen ihr gerne mal was aufnehmen oder eine Tour zusammen machen wollen würdet?

Johnny: Ja, wir haben letztens eine eMail bekommen, in der wir angefragt wurden, mit Discipline eine Split-CD aufzunehmen. Es ist eine klasse Band und ich hoffe, das kommt zustande. Wir planen außerdem etwas mit den Aggrolites zusammen. Sowas wie: wir nehmen Punkcover von deren Songs und sie machen Dub Songs mit unserem Zeug. Es ist allerdings noch nichts wirklich in trockenen Tüchern...

Redaktion: Welche Bands oder Genres sind eure Haupteinflüsse? Oder ist es mehr so, dass ihr das spielt was ihr wollt, weil ihr eh schon so lang im Geschäft seid?

Johnny: Ehrlich gesagt höre ich auf meinem iPod nur Audiobooks und Nachrichten an. Ich höre eigentlich kaum anderen Musik und wenn, dann ist es verrückte Folk Musik. Wenn wir an einem Album arbeiten, versuche ich, gar keine Musik zu hören - einfach, um sicherzugehen, dass die Songideen von mir kommen und nicht aus den Werken anderer Bands.

Mike: Bei mir ist es genau anders herum. Ich höre eigentlich alles, denn es könnte mir helfen, eine neue Gesangslinie zu finden. Die Wurzeln sind natürlich Ramones, Clash und Stiff Little Fingers aber ich höre alles, was ich will. (Im Hintergrund hört man einen Blood For Blood Song) Oh, das ist Blood For Blood! Wir haben noch nie ein Interview gemacht, als was von BfB im Hintergrund lief.

Redaktion: Also ein gutes Zeichen...

Mike: Ja, absolut - ein verdammt gutes Zeichen! (lacht)

Redaktion: Vielen Dank für eure Zeit und die letzten Worte gehören euch.

Johnny: Tretet niemals einer Band bei!
Mike: Macht, was Ihr wollt!

Johnny: ...so lange Ihr nicht einer Band beitretet.

Eingetragen von bp am 04.11.2009.

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