Civet

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Civet

Redaktion: Schön, Euch hier in Deutschland zu treffen! Wie findet Ihr es bis jetzt hier so?

Liza: Es ist wunderbar. Wir mögen Deutschland sehr. Ein bisschen dunkel und nass, aber das ist schon okay.

Redaktion: Habt Ihr irgendwas Witziges von der Tour bisher zu erzählen? Wie ist die Tour mit den Street Dogs?

Liza: Oh, die Street Dogs sind die ganze Zeit besoffen, was nicht immer witzig ist - es ist manchmal beinah angsteinflößend.

Jaqui: Sie sind wie fiese ältere Brüder. Letzte Nacht haben sie versucht, uns in unserem Raum einzusperren, aber die Tag ging von innen auf...

Redaktion: Netter Versuch. Wie ist das Feedback der Fans hier?

Liza: Wirklich gut. Das ist sogar unser zweites Mal in Deutschland. Wir haben während des Sommers ein paar Headliner Shows hier gespielt und die waren klasse! Ein paar Auftritte haben wir noch auf der Tour. Du siehst, wir spielen sehr viel.

Jaqui: Ja, bis Dienstag sind wir noch in Deutschland.

Redaktion: Euer aktuelles Album ("Hell Heath No Fury") kam letztes Jahr heraus. Wie waren da die Reaktionen?

Liza: Sehr gut. Wir haben großartige Reaktionen erhalten und es ist uns immer noch möglich, mit dem Album zu touren. Als das Album herauskam, hat es viel Presse darum gegeben und wir arbeiten gerade an einem neuen.

Redaktion: Also vielleicht schon für nächstes Jahr?

Liza: Jap. Ein neues Album für 2010.

Redaktion: Wie war es, mit dem großen Hellcat Records Label zu arbeiten? War es anders gegenüber vorherigen Labels?

Liza: Hellcat ist großartig!

Jaqui: Yeah, es ist super bei dem Label zu sein, denn es ist einfach sehr familiär dort. Jeder passt ein bisschen auf den anderen auf und schaut dir über die Schulter.

Liza: Für unser letztes Label war es schwieriger, die ganzen Sachen zu organisieren, denn das Umfeld war schlichtweg kleiner und sie hatten nicht so einen großen Back-Katalog wie Hellcat.

Redaktion: Ihr hattet das neue Album für nächstes Jahr schon angesprochen. Wird es auch eine Tour geben?

Liza: Noch ist nichts fest geplant. Wir wollen erst das neue Album machen, allerdings werden wir dann im Sommer definitiv nach Europa zurückkehren und - falls möglich - auch für eine größere Tour.

Redaktion: Von der Gegenwart zur Vergangenheit. Könnt Ihr erzählen, wie Civet gestartet ist und wie Ihr Euch kennengelernt habt?

Liza: Das ist wirklich lange, lange her...(lacht). Ich hab mit der Band begonnen als ich aus der Highschool kam und es war meine Art, was mit meiner Zeit anzufangen. Ich finde, das Line-Up, was wir jetzt haben ist das perfekte Line-up.

Jaqui: Natürlich gab es auch bei uns ein paar Line-Up Veränderungen in der Anfangszeit. Die zählen aber nicht.

Liza: Meine Schwester (Suzi, Gitarre) ist seit Ewigkeiten dabei und Jaqui nun schon fast fünf Jahre. Normalerweise ist es so, wenn man nach neuen Bandmitgliedern sucht, kommen sie schon irgendwann zu dir. Du findest immer die Richtigen.

Jaqui: Im Moment ist alles fantastisch!

Redaktion: Der Name Civet (dt.: Stinktier). Wie seid Ihr denn darauf gekommen?

Liza: Das ist wirklich lange, lange her...

Jaqui: Die guten Bandnamen waren alle schon vergeben. (Gelächter)

Liza: Es ist einfach ein kurzer Name und er sieht gut aus auf unseren Shirts. Eigentlich heißt er so etwas wie Katze, aber wie hören auf sehr verschiedenen Bedeutungen.

Jaqui: Erst kürzlich haben wir 'Windel' als Bedeutung gehört.

Liza: Jemand sagte uns, dass es im Deutschen sowas wie 'Biest' heißt - stimmt das?

Redaktion: Nein, nicht wirklich. Ich habe im Internet gelesen, dass es auch sowas wie Blume heißen kann.

Liza: Ja, stimmt, das hab ich auch gefunden.

Redaktion: Welche Bands haben Euch beeinflusst? Über die Jahre und welche momentan?

Liza: Das waren sehr viele Bands. Wir haben immer schon Punkbands wie The Misfits geliebt...

Jaqui: und The Clash, Motörhead, The Runaways...

Liza: ...einfach all die guten Bands. Von allem etwas.

Redaktion: Wie ist es, in einer puren Mädchenband zu sein? Wie ist die Beziehung zwischen Euch und gibt es manchmal Zickereien?

Liza: Ja, manchmal zwischen Suzi und mir, weil wir Schwester sind. Wir streiten manchmal, aber eigentlich selten.

Jaqui: Wir kommen alle sehr gut miteinander aus, sodass das sogar die Leute schockt. Sie glauben uns einfach nicht.

Liza: Aber versteht das nicht falsch! Wir sind immer noch sehr aufregend. Wir machen andere verrückte Sachen.

Jaqui: Ja, z.B. besoffen werden und dann wresteln. Oder wir finden uns in Bars wieder - es macht einfach Spaß.

Redaktion: Auf Tour seid Ihr meistens mit Typen unterwegs und im Publikum sind auch meistens Jungs...

Liza: Oh, das Publikum besteht aber auch aus Mädels.

Jaqui: Wir trinken viel mit den Jungs. (lacht)

Redaktion: Also trinkt Ihr die auch unter den Tisch, ja?

Jaqui: Manchmal, yeah! In dem Punkt bekennen wir uns schuldig.

Redaktion: Kommen wir nun zu der großen Frage: habe Ihr männliche Groupies?

Liza: Nein, nicht wirklich. Manchmal gibt es Jungs & Mädels, aber...ach nein, wir bekommen oft die Frage, ob jemand unsere Sachen tragen kann.

Jaqui: Lassen wir aber nicht. So arbeiten wir nicht.

Liza: Es ist ein wenig anders, weil wir Mädels sind. Manchmal denken die Typen on the road einfach nur "Oh, das sind nur Mädels und das wird einfach für uns"...

Jaqui: ...aber wir haben wirklich hohe Standards! (lacht) Wir sind immer von Musikern umgeben und der 0815 Typ? Oh, ich habe wirklich Mitleid mit ihm. (Gelächter) Nur Spaß!

Redaktion: Was war das letzte Album, was Ihr gekauft habt?

Liza: Mir hat das neue Album von The Veronicas sehr gefallen... wie hieß das gleich?

Redaktion: Du meinst "Hook me up"?

Liza: Ja, genau das!

Jaqui: Das letzte Album, was ich mir gekauft hab, war das aktuelle von Camera Obscura.

Redaktion: Könnt Ihr euch auch noch an das erste erinnern?

Jaqui: Ich denke, es war irgendwas von Michael Jackson oder Madonna.

Liza: Bei mir war es definitiv New Kids On The Block. (lacht) Und Cindy Lauper. Irgendwie sowas.

Redaktion: Wie ist die Punkrockszene in Los Angeles?

Liza: Sie ist einfach überfüllt. Viel zu viele Bands. Es gibt zwar gute Bands, aber auch genauso einen ganzen Haufen voll Scheißbands, welche sich nicht anstrengen, überhaupt gut zu sein. Es ist hier nicht so wie in Europa, wo du mit anderen Bands konkurrierst. Es ist mehr wie "Okay, lass uns in einer miesen Band sein!". Die Standards sind einfach niedriger in Los Angeles. Aber auf der anderen Seite gibt es in L.A. so viele Bands, dass es schwer ist, Auftrittsmöglichkeiten zu finden - man muss wirklich gut sein. Es ist außerdem sehr schwer, eine Fanbase aufzubauen, da jeden Tag in der Woche hunderte von Shows stattfinden.

Jaqui: Einfach jeder ist irgendwo in einer Band und es ist so: "Oh, ihr spielt heute wieder? Ah, naja, toll, aber..." Die Leute flippen nicht mehr aus. Man muss ihnen schon was bieten!

Redaktion: Bekommt Ihr mehr Feedback in L.A. oder in Deutschland oder vielleicht in den U.S.A. überhaupt?

Liza: Wir haben noch nicht so viel hier in Deutschland gespielt, insofern können wir das schwer einschätzen. Wir haben meistens größere Bands supported. Aber die Headlinershows, die wir gemacht haben, waren wirklich großartig.

Jaqui: Ich war überrascht, denn wir haben hier noch nie vorher gespielt und es gab nicht viel in der Presse über uns zu lesen.

Liza: Ich denke, wir mögen es überall zu spielen...außer in L.A.

Redaktion: Mögt Ihr also eure Homebase nicht?

Liza: Ja doch, tun wir schon, aber da sind immer nur die Leute, die man eh schon kennt. Es ist einfach nichts Besonderes mehr. Ich meine, wir haben schon einige großen Shows in L.A. gespielt, welche wirklich fantastisch waren - zum Beispiel im Hollywood Paladium, aber meistens spielen wir natürlich nur in Bars. Da bevorzugen wir aber die Bar Shows hier in Europa, da sich dort in L.A. nicht viele für eine aufspielende Band interessieren.

Redaktion: Eure Meinung zu folgenden Sachen. Aus L.A. kommend: was denkt Ihr über Kat von D?

Beide: Wir lieben Kat von D!

Redaktion: Wurdet Ihr schonmal von ihr tätowiert?

Liza: Wir waren einmal bei LA Ink zu Gast. Sie haben unser Video gespielt und es war wirklich cool, denn wir haben zuerst gedacht, dass jeder eher abgehoben ist, aber sie waren wirklich alle sehr bodenständig. Sie mögen es einfach, zu tätowieren und ihren Job zu machen. Es war alles sehr entspannt.

Jaqui: Und ich liebe ihr Make-Up einfach.

Liza: Ja, Kat von D, wir wollen dein Make-up! Sie ist ein gutes Aushängeschild für tätowierte Frauen. Sie ist eine Arbeiterfrau, tätowiert und gleichzeitig hübsch.

Jaqui: Ihr ganzes Image hilft wirklich sehr, die Einstellung der Allgemeinheit zu Tattoos zu verändern.

Redaktion: Was denkt Ihr über Bret Michaels and his TV-Show?

Jaqui: Du hast uns erwischt!

Liza: Wir schauen sie uns an, aber nicht, weil wir denken, dass es so supercool ist, dass er da abzieht. Es ist mehr so, dass wir es einfach nicht glauben können, was er da tut. Lustig anzuschauen.

Redaktion: Euer erstes Tattoo. Bereut Ihr es? Was ist es und wo?

Liza: Ich kann mich nicht an mein erstes Tattoo erinnern, lass mich überlegen...

Jaqui: Mein erstes Tattoo habe ich an meinem 18. Geburtstag bekommen und es war ein Tattoo zur Erinnerung an meinen Vater. Ich liebe es immer noch und bin darauf sehr stolz.

Liza: Meins war ein Spinnennetz auf meinem Rücken und es ist ziemlich schlecht. Ich habe ein paar schlechte Tattoos aber zum Glück kann man die so nicht sehen. Die Guten, die sind sichtbar - die Schlechten versteckt. Aber ich bereue nichts. Ich würde so auch nicht weglasern lassen. Es war einfach ein Lebensabschnitt und das ist schon in Ordnung so.

Redaktion: Ihr seid eine Girl-Band. Wie lange braucht Ihr, um euch für eine Show vorzubereiten?

Liza: Unser Make-up aufzulegen und die Showsachen anzuziehen... vielleicht eine halbe Stunde.

Jaqui: Wir sind ziemlich schnell. Da brauchen wir weniger Zeit, als so manche Band, die nur aus Typen besteht.

Redaktion: Was denkt Ihr über die Broilers? Kennt Ihr die? Heute Abend ist ja ihre DVD-Release Show geplant.

Liza: Wir haben natürlich von ihnen gehört. Sie sind ziemlich groß in Deutschland. Die rennen hier backstage die ganze Zeit durch die Gegend und sind wirklich nette Leute. Außerdem bringen sie vielleicht ein paar neue Leute zu unserer Show.

Redaktion: Kommen wir nun zu einer großen amerikanischen Band. Was ist einer Meinung zu Mike Ness und Social Distortion?

Liza: Uhh, wir lieben Social D. Wir haben eine Support Tour für sie gespielt.

Jaqui: Das waren klasse Shows und die Bandmitglieder sind alle so nett.

Liza: Mike Ness war am Anfang etwas angsteinflößend. Bei der letzten Show der Tour haben wir uns alle so wie sie anzogen, um sie zu imitieren. Es war ein Heidenspaß. Wir alle haben uns ein Social D Mitglied ausgesucht und uns so angezogen. Sie finden es auch klasse.

Redaktion: Die berühmten letzten Worte gehören Euch!

Liza: Danke für Euren Support. Wir kommen sicher wieder!

Jaqui: Hört mal rein, falls ihr es noch nicht getan habt!

Eingetragen von bp am 28.10.2009.

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