The Generators

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The Generators

Redaktion: Wie geht es Euch? Freut Ihr Euch, in Deutschland zu sein?

Doug: Ja, ich bin immer froh zurück in Deutschland zu sein. Wir haben hier immer gute Touren und das Publikum ist immer großartig. In der Regel kommen wir jedes Jahr nach Deutschland und die Touren sind immer klasse, alles ist klasse.

Redaktion: Wie war die Tour mit The Damned? Spielt Ihr gerne hier?

Doug: Oh, ich liebe es, hier zu spielen. Die Tour mit The Damned war gut. Wir waren mit ihnen in den Niederlanden und in Belgien. Es sind super Typen und ein großer Einfluss für unsere Band, außerdem kann man super mit ihnen abhängen und sie kümmern sich toll um die Band. Im Februar spielen wir gemeinsam eine Tour an der amerikanischen Westküste.

Redaktion: Wie waren bisher die Reaktionen auf Euer neues Album „Between The Devil And The Deep Blue Sea“?

Doug: Ich denke, dass die Leute, die das Album gehört haben es überwältigend aufgenommen haben und wirklich mögen. Wir haben hart daran gearbeitet, deshalb ist es gut zu wissen, nachdem man soviel gearbeitet hat und die Leute es gehört haben, wenn sie das Album dann mögen und es gute Reviews in den Magazinen bekommt. Es ist gut zu wissen, dass es die harte Arbeit wert war.

Redaktion: Was ist der Unterschied zu Eurem letzten Album „The Great Divide“?

Doug: Weißt Du was, das ist eine echt gute Frage... Ich denke dieses Album ist ein bisschen vielfältiger und es werden mehr Geschichten erzählt, wohingegen es beim letzten Album eher um persönliche Themen ging die ich besungen habe. Ich erzähle gerne Geschichten, ich mag Johnny Cash und mit dieser Platte habe ich mich frei ins Geschichtenerzählen gleiten lassen. Beim letzten Album ging es mehr um mein eigenes Leben, nun um verschiedene Leute.

Redaktion: In mehreren Songs, z.B. „Somewhere In The Rain“, kommt eine Orgel zum Einsatz. Auch Surf-Gitarren kann man hören. Mögt Ihr es, mal andere Dinge auszuprobieren? Was würdet Ihr noch gerne mal machen?

Doug: Ja, genau das ist es was wir tun. Wir erweitern unseren musikalischen Horizont und wenn wir mit unserem Produzenten zusammenarbeiten dann probieren wir soviel wie möglich neue Dinge aus, ohne uns Gedanken darüber zu machen, dass wir eine Punkrock-Band sind. Ich kenne unsere Geschichte in der Punkrock-Szene von Los Angeles. Deswegen habe ich keine Angst neue Dinge zu probieren und eine Surf-Gitarre oder eine Hammond Orgel oder was auch immer zu verwenden. In einem Lied wie "Somewhere In The Rain" haben wir angefangen auch etwas Folk zu verarbeiten. Es gab niemals Bedenken darüber, wo wir mit unserer Musik hinsteuern, solange sie gut klingt und die Titel ihre Kraft behalten ist es cool.

Redaktion: Erstmals ist auch Euer neuer Drummer zu hören: Derek O' Brien, der schon bei Social Distortion spielte. Was war der Grund für den Wechsel?

Doug: Dirty Ernie, unser voriger Schlagzeuger, bekam ein Kind und zog aus Los Angeles weg. Vor Jahren kam Derek mal auf mich zu und sagte "Wenn ihr jemals einen Schlagzeuger braucht, Ich liebe die Generators und die Songs". Als also unser Drummer L.A. verließ wurde es schwierig mit ihm zu spielen und ich erinnerte mich an Derek und er kam zu uns und brachte echt Credibility in die Band und half sehr beim Produzieren des Albums.

Redaktion: Mit SpringtOifel und den Broilers spielt Ihr heute zusammen mit zwei der bekanntesten und beliebtesten deutschen Bands, die ihren Ursprung in der Oi!/Skinhead-Szene haben. Hat jemand von Euch einen ähnlichen Hintergrund?

Doug: Ja, ich war früher ein echter Skinhead 1981, 1982. Ich hatte damals die erste Oi!/Skinhead-Band. Es wurde gerade ein Buch geschrieben über amerikanische Skinheads und da wurde die komplette Skinhead-Szene untersucht und die Jungs in meiner damaligen Band waren die ersten Skinheads überhaupt in den Vereinigten Staaten.

Redaktion: Wer hat das Buch geschrieben?

Doug: Also es wird gerade noch geschrieben, ich weiß nicht von wem. Das Buch heißt "The History Of American Skinheads". Ich hab eine lange Geschichte und stand damals auf Skinhead-Bands wie 4 Skins, The Last Resort und Cock Sparrer.

Redaktion: Und die anderen in der Band?

Doug: Die anderen in der Band sind eher Punkrock Kids.

Redaktion: Mit den Broilers habt Ihr ja auch schon öfters gespielt jetzt. Auch auf ihrer kommenden DVD kommt Ihr zu Wort. Wie wäre es denn mal mit einer gemeinsamen Split-EP oder sowas in der Art?

Doug: Hey, genau das machen wir gerade, also wir reden darüber. Eigentlich sollten wir so eine Platte schon längst gemacht haben, aber wir werden das definitiv noch tun. Sammy von den Broilers hat mir gesagt, er würde gerne Songs von uns spielen (Sammy kommt dazu und grüßt Doug) und wir spielen ein paar ihrer Songs. Mein Kumpel, mein Kumpel (zu Sammy). Hoffentlich machen wir in der Zukunft eine Broilers-Generators-Split EP, weil wir auch wirklich gute Freunde sind und sie uns wirklich sehr geholfen haben in Deutschland. Sie sind unsere Homeboys.

Redaktion: Ihr habt bereits mit allen Bands gespielt, die dick im Geschäft sind oder waren (Bad Religion, Agnostic Front, Dead Kennedys, Tiger Army, ...) und hattet mit "30 Seconds" sogar einen Song, der für TV-Spots verwendet wurde. Trotzdem würde ich sagen, dass Ihr, zumindest in Deutschland, immernoch relativ unbekannt seid. Seht Ihr das genauso und wie erklärt Ihr Euch das?

Doug: Ich denke alle sind frustriert und suchen anch Antworten. Ich denke der Grund dafür ist, dass wir hier noch nicht richtig angekommen sind und nicht vor genügend Leuten spielen konnten um berühmter zu werden. Aber wie ich jedem sage, ich bereue nichts und wenn die Band niemals so berühmt wird wie die Broilers, dann ist das auch okay. Ich hatte so viele gute Erlebnisse und ich bin wahrlich gesegnet mit der Tatsache der vielen Shows die ich spielen durfte. Es ist so, wenn es passiert und wir bekommen noch eine große Zahl von Anhängern und große Auftritte, dann ist das okay, wenn das aber nicht passiert, dann ist das genauso okay. Ich tue das alles, weil ich es einfach liebe.

Redaktion: Ich habe auch schon oft gehört, dass man Euch mit Bad Religion vergleicht. Wie geht Ihr damit um? Freut Ihr Euch oder nervt es nur noch?

Doug: Haha, ein bisschen von beidem. Als Bad Religion "How Could Hell Be Any Worse?" rausbrachten ging ich zu diesen ersten Shows in den frühern Achtzigern und so wurde auch unsere Band davon beeinflusst. So ist es mit Social DIstortion und mit Bad Religion, wir sind damit groß geworden, genau wie mit alten Oi!- und Skinhead-Bands. Ich bin gerne in einer melodischen Band, weil die Melodie alles ist was zählt. Manche Bands sind gerne Hardcore oder schreien Emo-Zeug, aber für mich dreht sich alles um die Melodie, deswegen versuche ich unsere Songs so melodisch wie es nur geht zu gestalten und manchmal klingt das eben wie Social Distortion oder Bad Religion. Wir sind nunmal alle aus Südkalifornien, so ist es dort eben.

Redaktion: Manchmal spielt Ihr noch Songs von der Band Schleprock, bei der einige Mitglieder von Euch vorher spielten. Ist eine Reunion (auf Zeit) denkbar?

Doug: Wir hatten mal eine Reunion vor zwei Jahren in L.A., aber unser Gitarrist ist gestorben. Als das passierte waren wir echt groß in Amerika. Wir waren nur einmal in Deutschland, das war 1994 und da haben wir viel kleinere Konzerte gespielt und niemand hat verstanden was Schleprock ist, keiner verstand den Namen und worum es ging. In Amerika wurde die Band echt bekannt und wir haben vor bis zu 24.000 Leuten gespielt, das waren enorme Shows. Bei der Reunion vor zwei Jahren haben wir auch vor vielen Leuten gespielt, aber es war hart wieder auf die Bühne zu gehen, weil der Mensch, der beim Schreiben der Songs geholfen hatte, einfach nicht mehr da war. Es ist schwierig ohne ihn weiterzumachen.

Redaktion: Was war die erste Platte die Du Dir gekauft hast?

Doug: Die erste Platte, die ich als kleines Kind gekauft habe... Das wird ein Kiss-Album gewesen sein, "Hotter Than Hell" oder sowas. Als ich etwa 19 war wurde ich ein richtiger Kiss-Freak. Mein älterer Bruder hat mich auch dolle beeinflusst, er hörte die Beatles und all sowas. Ja, erst Kiss und dann stand ich sehr auf Cheap Trick. Ich habe mal versucht Kiss zu sehen als damals der Film "Kiss Meets Phantom Of The Park" lief, aber meine Mutter hat mich erwischt als ich mich gerade aus dem Haus schleichen wollte. Ich habe geweint, weil ich Kiss nicht sehen konnte. Ein paar Monate später ließ mich meine Mutter dann Cheap Trick sehen. Das sind die beiden Bands die mich beeinflusst haben bis ich zum Punkrock kam, mit den Sex Pistols und den Buzzcocks.

Redaktion: Und kannst Du Dich erinnern, welche Du zuletzt gekauft hast?

Doug: Naja, ich habe etwas bei iTunes oder so heruntergeladen. Das war aber etwas, was das Publikum hier gar nicht hören will, wie die Scorpions. Das hab ich wirklich gemacht, die Scorpions runtergeladen und ein Album von Alkaline Trio. Meiner Meinung nach spielt das keine Rolle. Ich mag Musik jeder Art, das ist es was mir ermöglicht selber Musiker zu sein.

Redaktion: Welche Band ist aktuell Dein Favorit?

Doug: Was ich mir derzeit anhöre ist eine junge Band, die es echt drauf hat, das ist Rise Against. Ich steh auf Rise Against.

Redaktion: Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören Dir!

Doug: Hört euch unserer neues Album „Between The Devil And The Deep Blue Sea“ an, kommt und seht euch die Generators an und hoffentlich sind wie nächsten Sommer wieder zurück für ein paar Festivals. Das war's! Danke Leute!

Eingetragen von eh am 06.10.2009.

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