Gluecifer

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Redaktion: Hallo Poon, ich denke, dass man die Kings of Rock nicht vorstellen braucht, also kommen wir gleich zum neuen Album, "Automatic Thrill", das im Januar erscheinen wird. Was kannst Du uns denn über das Album erzählen?

Es ist ein hartes, rockendes und dunkel angehauchtes Album geworden! Wenn jemand dachte, dass wir uns wieder nur von unserer weicheren Seite präsentieren, der hat sich leider schwer geschnitten...

Redaktion: Bilde ich mir das nur ein, oder war es im letzten Jahr allgemein ziemlich ruhig um Euch? Habt Ihr Euch diesmal mehr Zeit für die Arbeiten zum Album genommen?

Das stimmt schon, tourmäßig war es ein sehr ruhiges Jahr. Nachdem unsere BASEMENT APES Tour im März endete, hatten wir erstmal Urlaub nötig. Frisch gestärkt konzentrierten wir uns voll und ganz auf das Album. Manchmal tut es echt gut, eine kleine Auszeit zu nehmen, um anschließend wieder voll durchzustarten. Es macht einen hungrig und man freut sich, wie ein kleines Kind auf Weihnachten, wenn's wieder losgeht!

Redaktion: Bei Euren anderen Alben habt Ihr, soweit ich weiss, teilweise sogar ohne Produzent gearbeitet und vieles aus eigener Tasche finanziert. Wie lief das diesmal ab?

Naja, nicht ganz... White Jazz, über die wir unsere ersten drei Alben veröffentlichten, haben alles bezahlt. Bei "Tender Is The Savage" arbeiteten wir mit Daniel Rey als Produzent. Nachdem wir das Label verließen, nahmen wir das komplette "Basement Apes" Album selbst auf, bevor wir uns ein neues Label suchten. Wir bezahlten den Produzent und die Aufnahme aus eigener Tasche, wir wollten auch nicht, dass die Qualität unter dieser Situation leiden musste. Niemand bereut diese Investition, nicht zuletzt, weil es ein geiles Album geworden ist.

Redaktion: Am 6. Dezember habt Ihr erstmals Material von "Automatic Thrill" live präsentiert, wie waren denn die Reaktionen?

Das ganze lief in London ab, hauptsächlich vor Journalisten und nur wenigen Fans. Dennoch, es war echt super, hat jede Menge Spaß gemacht und die Reaktionen waren unglaublich. Ich hätte niemals gedacht, dass die neuen Songs schon beim ersten Hören anscheinend so überzeugen!

Redaktion: Im Frühjahr werdet Ihr Monster Magnet auf ihrer großen Europa-Tour als Vorband begleiten. Für eine eigene Tour, zum Album, wird da keine Zeit bleiben, oder?

Während dieser riesigen Support-Tour werden wir an den eigentlichen Day-Offs ein paar eigene Gigs geben (checkt unsere Homepage!), das wird's wahrscheinlich erstmal sein! Da kommen 50 Shows auf uns zu, also, wenn Ihr uns wiedersehen wollt, solltet Ihr mehr als laut schreien!

Redaktion: Ihr arbeitet, nach eigenen Angaben, schon länger an einer DVD, die ebenfalls noch 2004 erscheinen soll. Gibt es dazu denn schon was zu erzählen? Wird es ein reines Live-Album/Video?

Es wird beides, eine Liveshow und eine Dokumentation. Wir haben schon tonnenweise Doku-Stuff aufgenommen, aber wir suchen immernoch eine angemessene Location für den Live-Part. Ich hoffe echt, dass wir da bald fündig werden, die Leute sollen uns endlich besser kennenlernen...

Redaktion: Wir sprachen bereits mit JM von Psychopunch über diese, anscheinende, Rock 'n' Roll Orgie in Skandinavien und Ihr wurdet bestimmt auch schon oft darauf angesprochen... Welche unentdeckten Bands haltet Ihr in Eurer Heimat denn noch versteckt?

Es gibt natürlich viele gute Bands hier, aber mindestens genauso viele erbärmliche Mitläufer, die Rockmusik spielen, nur weil es zur Zeit angesagt ist. Empfehlen kann ich die Ricochets, Cato Salsa Experience, Amulet und natürlich uns!

Redaktion: Könnt Ihr eigentlich von der Musik leben? Oder habt Ihr nebenbei noch andere Jobs?

Wir können von unserer Musik leben, ja.

Redaktion: Habt Ihr irgendwelche speziellen Ziele, die Ihr mit Gluecifer erreichen wollt? Was werdet Ihr machen wenn Ihr alt und fett seid?

Wäre schon geil, genug Geld zu verdienen, um alles nachzuholen, wozu wir jetzt keine Zeit haben. Abgesehen davon, denke ich darüber kaum nach. Ich habe etwas sehr wichtiges gelernt, und zwar, jeden Augenblick zu genießen, statt sich den Kopf zu zerbrechen darüber, was in meiner Karriere (noch) nicht passiert ist! Solange ich in einer Rockband spielen kann, von der ich überzeugt bin, dass sie etwas zu bieten hat, bin ich sehr glücklich!

Redaktion: Wieviel Beachtung schenkt Ihr der Presse und wessen Kritik ist Euch am wichtigsten?

Es kann wichtig sein... Heutzutage lassen sich Leute viel zu sehr von Punkteskalen irgendwelcher Kritiker beeinflussen, und das ist eine Schande. Ich versuche da auch nicht wirklich oft drüber nachzudenken, aber klar... Du versuchst in Deinen Texten echt Persönliches zu vermitteln und irgendeine Dumpfbacke lässt sich über etwas aus, wovon er/sie keine Ahnung hat, da ist es ist manchmal echt schwer cool zu bleiben.

Redaktion: Vielen Dank für das Interview, Herr Kapitän. Irgendwelche letzten Worte?

Checkt "Automatic Thrill", es ist ein teuflisch geiles Teil! Unsere Tour mit Monster Magnet solltet Ihr auch auf keinen Fall verpassen!

Captain Poon!

Eingetragen von ds am 05.01.2004.

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