E.I.N.S.

Zurück zur Übersicht | Archiv Oktober 2012 | Archiv 2012

E.I.N.S.

Im Jahre 2005 war es für die Böhsen Onkelz zum Leid ihrer unzähligen Fans „Zeit zu gehen“. Meiner
Meinung nach gab es kaum eine deutsche Band die so geliebt und auf der anderen Seite so gehasst war. Doch wenn man wie ich kaum eine Onkelzparty im Umkreis verpasst sieht man, dass die Fangemeinde damals und auch jetzt noch den Großteil ausmacht. Und neben den unzähligen Fans gibt es auch Cover- sowie Tributebands die ihren Idolen huldigen. Eine davon habe ich zu Ihren Taten
und Gedanken befragt:

Redaktion: „Endlich mal eine richtig gute Onkelz-Tributeband“ war mein erster Gedanke, als ich Eure Songs das
erste Mal hörte. Wer seid Ihr denn und wie seid Ihr auf die Idee gekommen diese Band zu gründen?


Mitch: Danke, freut uns, dass Dir das gefällt was wir machen. Wir sind E.I.N.S. mit Boris an den Drums, Dietmar am Bass, David an der Gitarre und Gesang und mit mir (Mitch) an der Leadgitarre und den Backingvocals. Die Idee zur Gründung kam bereits 2005 auf, als die Onkelz, Coverbands für die Partyzelte auf dem Lausitzring suchten, nur hat es damals an einem Sänger gefehlt.

Redaktion: Wie war Euer erster Gig? Fühlt man sich sicherer wenn man schon bekannte Songs spielt oder hat
man gerade dann die Angst dass man verurteilt wird weil man in deren Augen nicht so gut ist wie das Original?


Mitch: Also sicher fühlte ich mich überhaupt nicht. Es war das erste Konzert und der Laden war voll. Wir waren zwar alle gut vorbereitet aber mir mangelte es noch an Erfahrungswerten und ich hatte Schiss es zu verkacken. Da die Onkelz Fangemeinde ja weiß wie man feiert hatten sie uns mit ihrer Stimmung einfach mit gerissen.

Redaktion: Ist man auch mit sich selbst sehr kritisch wenn es sich nicht anhört wie das Original oder seht Ihr das
alles in einem kreativen Rahmen?
]

Mitch: Also kritisch bin ich als Musiker sowieso, die Frage ist nur in Bezug auf was. Das ist sowohl für uns wie auch für viele Fans eine relativ subjektive Sache. Ich persönlich finde, dass es viele Parts gibt, die man originalgetreu spielen sollte aber der Musiker in mir kommt stellenweise auch auf eigene Ideen/Veränderungen, die dem Song ein klein wenig von unserem Charakter geben. Wenn man sich die Live Platten der Onkelz anhört (oder auch bei andere Bands), dann sind die spielerisch auch immer unterschiedlich. Mucke bleibt eben ne emotionale Sache, die jeden Tag ein wenig anders klingt.

Redaktion: Warum ausgerechnet die Onkelz? Was ist das Besondere an dieser Band?

Mitch: Das war die erste Band, die mich so richtig gefesselt hatte; damit wurde ich groß und dazu habe ich Gitarre spielen gelernt. Ich wollte nicht nur mit dem Tragen eines Shirts zu der Band
stehen, sondern auch deren Lieder präsentieren. Der „rote Faden“ zog sich letzten Endes bis zur Gründung der Band.

Redaktion: Habt oder hattet Ihr regelmäßigen Kontakt zur Band? Wie würdet Ihr die vier Jungs beschreiben?

Mitch: Bis auf Kevin habe ich hin und wieder Kontakt zum Rest der „alten“ Onkelz. Die 3 sind eigentlich genau so, wie man sie aus Interviews, Live und von Videos kennt, da ist nichts aufgesetzt. Lustig, ehrlich, bodenständig!

Redaktion: Ist es heute noch schlimm, dass es die Onkelz nicht mehr gibt? Wie geht Ihr damit um?

Mitch: Das ist schwierig zu beantworten. Wenn es die Onkelz noch gäbe, wäre Vieles anders und viele Bands vielleicht gar nicht existent oder da wo sie jetzt sind. Natürlich ist es schade, dass es die Band nicht mehr gibt aber die 4 Menschen hinter dem Mythos „Onkelz“ sowie deren Songs sind ja immer noch da.

Redaktion: Es gibt ja unzählige Onkelz-Coverbands und auch Tributebands... steht Ihr in Kontakt mit diesen und
gibt es auch Formationen die Ihr richtig schlimm findet (ohne Namen zu nennen).


Mitch: Wir sind sogar mit einigen sehr gut befreundet und freuen uns wenn wir die Bühne teilen dürfen. Bei der Masse an Bands gibt es natürlich auch welche, die wir jetzt vorsichtig gesagt nicht so toll finden, aber auch hier ist es z.T. Geschmacksache. Wirklich schlimme Bands bleiben i.d.R. nicht allzu lange auf der Bildfläche aber das ist in jedem Genre so.

Redaktion: Wie findet Ihr die Musik die Stephan Weidner alias „Der W“ jetzt macht?

Mitch: Ich persönlich finde es im Gesamten echt stark, was aber auch daran liegt, dass ich die Musiker in der Formation grandios finde. Vielleicht nicht zwingend was für jeden alteingesessenen Onkelz Fan aber in meinen Augen einen fetten Schritt nach vorn.

Redaktion: Wie wichtig ist es für Euch auf die GOND zu fahren? Wie würdet Ihr die Atmosphäre dort beschreiben?

Mitch: Die Atmosphäre ist eigentlich unbeschreiblich. Für uns ist es das Highlight des Jahres und wir sind unendlich dankbar das erleben zu dürfen und so gefeiert zu werden. Einige Bilder der vergangen Jahre hängen mit Stolz eingerahmt im Studio und im Wohnzimmer, ich denke das sagt was aus.

Redaktion: Muss man sich sogar als Tribute Band mit rechten Vorwürfen herum schlagen, die die Onkelz ihre
komplette Karriere lang begleiteten?


Mitch: Klar, aber man muss sagen, dass es längst nicht mehr so schlimm ist, wie zu der Zeit als ich mein erstes Onkelz Shirt an hatte. Ich denke das Thema ist in der ergangenheit mehr als deutlich
erörtert worden.

Redaktion: Habt Ihr eigentlich auch eigene Songs?

Mitch: Ja, seit Anfang September ist unser Debutalbum „Deutscher Rock’n Roll“ auf dem Label der Krawallbrüder erschienen. Als Gäste sind dort auch unsere Hamburger Freunde die Kneipenterroristen zu hören. Musikalisch hat es neben Deutschrock auch einige klassische Hardrock-Einflüsse. Reinhören lohnt sich also.

Redaktion: Was passiert dieses Jahr noch alles? Habt Ihr noch viele Auftritte oder kann man evtl. sogar neue
Songs erwarten?


Mitch: Unsere Konzerttermine findet Ihr auf unserer Homepage (www.boehse-eins.de). Live sind wir derzeit in verschiedenen Venues und Regionen in regelmäßigen Abständen zu sehen und zu hören. Wir arbeiten im Moment auch noch an einem Videoclip und an einem Titelsong für ein Hockeyteam aus unserer Heimat, aber zu diesen Themen halten wir Euch in Zukunft auf dem Laufenden!

Redaktion: Ich bedanke mich für dieses Interview!

Mitch: Herzlich gerne!

Eingetragen von se am 25.10.2012.

Mehr zum Thema

Reviews