Serotonin

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Serotonin

Redaktion: Stellt Euch doch bitte zunächst kurz vor.

Also, wir heißen Serotonin, kommen aus Kappelrodeck im Raum Offenburg und machen hauptsächlich eigene Musik, die irgendwo zwischen modernem Deutschrock und Punkrock liegt.

Redaktion: Euch gibt es erst seit diesem Jahr und dafür habt Ihr schon eine Menge erreicht! Wie habt Ihr das geschafft?

Vieles haben wir sicherlich der Unterstützung unserer Fans und Familien zu verdanken, die totale Mundpropaganda betreiben und wir so lokal recht bekannt wurden. Außerhalb der Region kennt man uns aber vor allem durch das Internet, denn wir suchen gezielt nach Möglichkeiten uns im Netz präsent zu zeigen. Egal ob Bandvoting, Web-Radio oder sonstige Sachen. Dadurch, dass wir an allen möglichen Aktionen teilnehmen und ab und zu mal gewinnen, wurden relativ viele Leute deutschlandweit in relativ kurzer Zeit auf uns aufmerkam.

Redaktion: Im Durchschnitt seid Ihr gerade mal 16 Jahre alt. Andere Jugendliche in diesem Alter kämpfen noch mit pubertären Stimmungsschwankungen und Ihr habt Euch dazu entschlossen Eure Freizeit der Musik zu widmen anstatt sich auf der Straße rum zu treiben oder vor dem Fernseher zu sitzen :-) Dazu ein großes Lob und die Frage: Woher nehmt Ihr diese Motivation und was könnt Ihr den Gleichaltrigen die dieses Interview lesen raten?

Ich kann da jetzt erst mal nur für mich sprechen aber zum einen habe ich schon als Kind mit meinem Vater zusammen Musik gemacht und stand mit 14 das erste Mal mit ihm und meiner Schwester Anna-Lena zusammen auf der Bühne. Vom ersten Moment an hat es einfach unglaublich Spaß gemacht.

Zum anderen, und das ist der wichtigere Punkt, ist die Musik und das Texte Schreiben ein Ventil um Aggressionen, Trauer und seinen eigenen Gedanken Luft zu machen. Die eigene Meinung in seinen Liedern zu repsäsentieren und andersherum seine Lieder zu leben hat für mich eine besondere Bedeutung. Wir kommen zwar aus einem idyllischen Ort im Schwarzwald aber auch hier gibt es Probleme und Dinge, die dich beschäftigen und mit denen du dich auseinandersetzen musst. Allein schon deshalb hat man Gründe genug. Auf deutsch: Wenns mir mal scheiße geht oder mich was ankozt, gibt’s nen neuen Liedtext.

Redaktion: Habt Ihr Euer Akustikprojekt nur aufgegeben weil plötzlich ein grandioser Schlagzeuger auf der Matte stand oder hattet Ihr generell kein Interesse mehr an dieser Form der Musik?

Wir wollten eigentlich von Anfang an Rockmusik machen. Personell fehlten uns eben bis dato die Mittel, um etwas ernsthaftes auf die Beine zu stellen. Also sammelten wir als Akkustik-Trio zusätzliche Bühnen- und Banderfahrung. Mit Joni und Gregor haben wir dann schließlich zwei geniale Musiker für uns gewinnen können, mit denen ab Sofort wieder lautere Musik möglich wurde ;-)


Redaktion: Ihr habt eine sehr große Internetpräsenz, so dass fast jeder früher oder später auf Euch aufmerksam wird. Ist dies ausschließlich eine Hilfe oder kann es manchmal auch ein Fluch sein?

Für die Band ist das Internet natürlich ein Segen, da man alle möglichen Leute erreichen kann. Die Kehrseite der Medallie ist allerdings der extreme Zeitaufwand: Die Profile auf Plattformen müssen aktuell gehalten und der E-Mailberg abgearbeitet werden. Außerdem muss man ständig das gesamte Bandumfeld im Auge behalten und 24 Stunden am Tag per Smartphone zur Verfügung stehen.

Redaktion: Neben zahlreichen eigenen Songs seid Ihr auch für Eure Coverstücke bekannt. Ich habe habe die Erfahrung gemacht, dass wenn bei einem Konzert eigene und gecoverte Stücke gespielt werden die Coversongs mehr herausstechen als die eigens produzierten Werke da diese allgemein bekannt sind. habt Ihr damit schon Probleme gehabt?

Klar, für die Leute, die sich noch nicht mit der Band befasst haben stechen Coversongs auf jeden Fall mehr heraus. Wir haben diese Möglichkeit aber bei den ersten Konzerten bewusst genutzt, um überhaupt die Aufmerksamkeit der Leute auf uns zu lenken. Inzwischen sind bei unseren Konzerten immer mehr eingefleischte Fans anzutreffen, weshalb wir nun auch immer weniger covern. Sobald wir aber genügend eigene Lieder für ein ganzes Set zusammen haben, werden wir die Covertitel dann bis auf ein- oder zwei Ausnahmen fallen lassen.
Dadurch, dass wir uns beim Covern immer flexibel verhalten haben (z.b. sowohl Onkelz als auch die toten Hosen gecovert haben), haben wir bisher keine Probleme damit bekommen. Wir haben uns eine gewisse Eigenständigkeit geschaffen, ohne direkt nur wegen den Covertiteln in eine Schublade gesteckt zu werden.

Redaktion: Wie geht Ihr beim Songwriting vor? Habt Ihr einen kreativen Kopf, wie es viele Bands haben oder setzt Ihr Euch gemeinsam hin und überlegt?

Grundsätzlich sind Gregor und ich für das Songwriting zuständig. Einer hat eine Grundidee und der andere gibt dann seinen Senf dazu. Wir sitzen dann meistens stundenlang zu zweit vor dem Rechner und basteln an den Titeln rum.

Redaktion: Habt Ihr musikalische Einflüsse?

Musikalisch Einflüsse sind z.B. die Onkelz, die toten Hosen, Blink182, Frei.Wild oder auch Rise Against.
Außerdem wurden wir stellenweiße auch sehr von Bands wie Rammstein oder Kraftklub inspiriert. Wobei das kaum in den eigenen Liedern zu hören ist.

Redaktion: Hat Anna-Lena als einziges weibliches Mitglied unter den Jungs zu leiden oder hat sie sogar so etwas wie einen Frauenbonus?

Unter den Fans hat sie sicherlich einen Frauenbonus. Sieht man unter anderem auch daran, dass sie auf Facebook mit doppelt so vielen Freundschaftsanfragen zu kämpfen hat wie wir *lach*.

Redaktion: Wann kann man Euch denn wieder live erleben oder sogar neue Songs von Euch erwarten?

Live stehen dieses Jahr vor allem noch das Laufer Newcomer Festival am 27.10. in Lauf und ein Konzert am 08.12. zusammen mit unseren Freunden den „Thekenproleten“ in der Diskothek „Schützenhaus“ in Lichtenau an. Ansonsten sind noch mehrere kleinere Auftritte in ganz Baden-Württemberg geplant. Bei näherem Interesse einfach auf Facebook oder Homepage nachschauen.

http://www.facebook.com/SerotoninPunkrock
http://www.serotonin-band.net

Neue Lieder sind in den nächsten Wochen auf jeden Fall auch zu erwarten ;-)

Redaktion: Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und überlasse Euch die letzten Zeilen um noch ein paar lebenswichtige Worte los zu werden!

Vielen Dank und Leute, merkt euch immer eins: Egal wie dicht ihr seid, Goethe war Dichter.

Grüße,
Eure Sero‘s

Eingetragen von se am 06.09.2012.